Wie alles begann.Auswandern nach Österreich

Veröffentlicht am 20. August 2025 um 19:04

2001, Es hat uns in den Bergen schon immer gut gefallen. Auch die Urlaube verbrachten wir meistens im Alpenraum, eher selten am Meer. Wir wohnten damals in einer kleinen Stadt in der Nähe von Kassel und waren freiberuflich auf Messen unterwegs. Da wir selbstständig waren konnten wir selbst bestimmen wo und wann wir Messen buchen um damit Geld zu verdienen. Mit der Zeit buchten wir immer mehr Messen in Süddeutschland (z.Bsp. München, Rosenheim usw..) um den Bergen näher zu sein. Wir kauften einen großen Tabbert Wohnwagen und stellten diesen auf einem Campingplatz im Kaiserwinkl/Tirol ab. Der Jahresstellplatz hatte direkten Gasanschluß, Frischwasser -und Abwasser-Anschluß. Ideal für unsere Zwecke. Wir hatten es jetzt sogar näher zu den Messen in der süddeutschen Region. Von unserem Wohnort bei Kassel war die Anfahrt wesentlich weiter. Außerdem konnten wir den Wohnwagen in der Sommerpause/Messen gleich für einen Urlaub in Tirol benutzen. Wir waren kaum noch daheim in unserem Haus in Nordhessen. Der Gedanke zum Auswandern nach Österreich und damit in unsere geliebten Berge wurde immer mehr. Damals sagte ich zu meiner Frau: Spätestens an meinem 50. Geburtstag möchte ich in Österreich leben, sonst wird das nichts mehr mit dem Auswandern. Von da an gings los. Allerdings hatten wir bei der ganzen Sache auch etwas Glück. Das Haus in Nordhessen war nach sieben Wochen verkauft. Unser Problem war jetzt schnell etwas neues für uns zu finden. Der Käufer wollte acht Monate später schon einziehen. Nach wochenlanger Immobiliensuche im Internet und unzählige Objektbesichtigungen sah ich zufällig in einem Portal einen Rohbau in einem ehemaligen Urlaubsort von uns. Das Haus entsprach auf den Fotos fast genau unseren Vorstellungen.

Nach einigen Telefonaten packten wir die Koffer und fuhren ins Salzkammergut. Das Haus/Rohbau gefiel uns in natura noch besser als auf den Fotos. Ein junges Ehepaar hatte mit dem Bau begonnen, sie ließen sich aber scheiden. Die Bank stellte es dann zum Verkauf. Wir bekamen das Grundstück mit dem Rohbau relativ günstig. Was noch wichtiger war, wir konnten sofort mit dem Innenausbau beginnen. Dach und Fenster waren schon fertig. Um das Haus kaufen zu dürfen verlangte die Gemeinde unseren Hauptwohnsitz im Ort. Da wir unsere Zelte komplett in Deutschland abbrechen wollten war dies kein Problem. Im nach hinein und 24 Jahre später die beste Entscheidung die wir bis dahin getroffen hatten! Nun aber zum Rohbau: Wir konnten den Architekt ausfindig machen welcher das Haus entworfen hatte. Allerdings war er inzwischen im Ruhestand. Er erklärte sich aber bereit die Bauaufsicht zu übernehmen wenn wir auf Messen waren. Er überwachte auch das Verlegen der Fußbodenheizung sowie die Arbeiten mit dem Estrich und den Innenverputz. Zwölf Kilometer von der Baustelle gab es einen Campingplatz auf diesem wir unseren Wohnwagen abstellten. Von hier aus konnten wir alles erledigen wie am Rohbau arbeiten-Handwerker überwachen-Material bestellen- Angebote einholen und natürlich auch unsere Messetermine wahrnehmen. Priorität hatte am Rohbau zunächst der Kellerbereich. Hier wurde auch für die Kinder später ein "Besuchszimmer" eingebaut mit WC und Dusche. Auch für uns damit wir zu anfangs auch mal im Haus schlafen konnten. Auch das verkaufte Haus in Nordhessen mußte noch ausgeräumt werden. Immerhin waren es 720km bis dorthin. Meine Frau war mit unserem großen Transporter mehrmals allein die Strecke gefahren. Ich war auf der Messe zum arbeiten. Um als nächstes die Küche und das Stüberl nach Maß einbauen zu können mußten noch die Fliesen gelegt werden. Unsere Nachbarn kannten einen Fliesenleger ein Ort weiter. Der Mann arbeitet Tag und Nacht bei uns. Auch der Tischler für den Innenausbau kam mit 6 Mitarbeiter um die Küche, das Stüberl in 4 Tagen einzubauen. Wir konnten jetzt im Keller schlafen und oben kochen und essen. Den schönen Kaminofen baute uns ein alter Kumpel von mir ein. Ich kannte in schon länger von den Messen wo er auch Aussteller war. Den oberen Teil der Hausfassade mit Holz und die Balkonbrüstungen montierte ich selbst. Das Erdgeschoß welcher unser Wohnbereich war wurde ziemlich flott fertig gestellt. Für das Obergeschoß bei dem eine größere Ferienwohnung geplant war konnten wir uns etwas Zeit lassen. Hier konnte ich vieles selbst machen Auch die Garagentore wurden von mir eingebaut. Nachdem das alte Haus in Nordhessen leer geräumt war verkauften wir den Transporter. Er wurde nicht mehr gebraucht und zum Glück waren auch keine Fahrten mehr notwendig von Hessen ins Salzkammergut.

Endlich hatten wir es geschafft. Wir sind zwei Jahre vor meinem 50 zigsten eingezogen. Ein Traum wurde wahr! Meine Frau und ich lieben nicht nur die Berge wir sind auch gerne im Schnee. Das Gosautal ist bekannt als "Schneeloch". In manchen Jahren lag der Schnee bis zu 3m hoch. Es gab den Spruch: Wenn in Bad Ischl schon die Rasenmäher laufen, laufen in Gosau noch die Schneefräsen. 50cm Schnee an Ostern war nichts ungewöhnliches. Mit einer Schneeschaufel kam man hier nicht weit. Es mußte dann schon eine PS starke Schneefräse sein. Die Gegend rund um Gosau braucht man eigentlich nicht vorstellen. In der Nähe Hallstatt am Hallstätter See, Bad Ischl, Wolfgangsee, Attersee, Altausee, Traunsee und natürlich der Gosausee mit dem Dachstein. Leider gab es kurz nach unserem Einzug ins Haus eine schlimme Nachricht. Ich war schwer erkrankt und hatte eine invasive Aspergillose. Ein Pilzbefall der Lunge. Die Geschichte dauerte fast 2 Jahre bis ich nach einer OP- ein Teil der Lunge wurde entfernt- endlich wieder einsatzfähig war. Trotzdem hatten wir sehr schöne Jahre im Gosautal bis 2011 bevor es an einen für mich noch schöneren Ort ging, an den Achensee. Dies alles wußte ich aber noch nicht zu diesem Zeitpunkt.  2011 hatten wir den Verkauf eines Grundstücks gegenüber unserer Garageneinfahrt geplant welches uns gehörte. Aber wie das Leben so spielt, es kam alles ganz anders. Eines Tages kam der Makler dem wir den Verkaufsauftrag gegeben hatten mit einem Interessenten an, ein Holländer. Danach nahm alles seinen Lauf.  Nachzulesen im Beitrag Umzug an den Achensee

 


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