Geplant war es schon länger aber immer wieder verschoben.Meine Enkel hatten Fotos von meiner Drei Zinnen-Umrundung gesehen und meinten da könnten wir ja auch einmal hin. Die Drei Zinnen muß man in natura erleben, wirklich beeindruckend. Ok, es war Urlaubszeit und ich hatte so meine Bedenken. Schon außerhalb der Urlaubssaison sind die Drei Zinnen gut besucht. Ob wir eine Unterkunft für 2 Tage bekommen werden war mehr als fraglich. Wir wollten es trotzdem versuchen. Um die Sache etwas spannender und anstrengender zu machen war mein Vorschlag den Klettersteig am Paternkofel gegenüber der Monumente zu durchsteigen. Die Antwort, alles klar das machen wir. Die Zimmersuche war wie vermutet schwierig. Nach vielen Telefonaten konnten wir dann in Sillian, 1 Stunde Fahrzeit von den Drei Zinnen entfernt, 2 Zimmer in einem kleinen Hotel bekommen. Das hieß dann auch für den Klettersteig-Tag einen straffen Zeitplan mit langer Anfahrt. In unserem Hotel gab es schon ab 5 Uhr Frühstück. Es waren auch Holzfäller im Hotel untergebracht welche sehr früh los mußten. Ideal auch für uns da wir so früh wie möglich an der Auronzo Hütte oben sein wollten. Um 6 Uhr Abfahrt um kurz nach 7 Uhr waren wir am Parkplatz an der Auronzo Hütte. Um 9 Uhr am Einstieg des Klettersteigs wie es geplant war.
Der Innerkofler ist kein schwieriger Klettersteig und hat immer wieder spektakuläre Aussichten zu den Drei Zinnen. Die Gehzeit laut Tourbeschreibung 5-6 Stunden. Nur das Wetter machte mir etwas Sorgen.
Von der Auronzo Hütte ging es über den Lavaredo-Sattel zum Einstieg des Klettersteigs am Paternkofel. Klettergeschirr angelegt ,ein Foto von uns und wir verschwanden in dem alten Militärstollen um nach kurzer Strecke an der Längsseite des Paternkofels wieder ans Tageslicht zu kommen.
Über schmale Bänder ging es hoch zur Passportenscharte. Dort machten wir eine kurze Pause für einen Energieriegel und um etwas zu trinken.
Der "Kleine"von meinen Enkel war sehr gewissenhaft bei der Sache. Wie vorher besprochen passte er genau auf beim umhängen des Sicherungsseils! Allerdings mußte man ihn auch manchmal bremsen. Von der Kondition her waren alle gut drauf.
Schwindelfrei sollte man auch sein. Es gab einige wenige ausgesetzte Stellen an denen man sich nicht absichern konnte.
Von der Passportenscharte gehts zunächst etwas bergab bevor der nächste Aufschwung kommt zur Gamsscharte. Der Aufstieg durch die Schotterrinne war anstrengend und wollte nicht enden.
An der Gamsscharte angekommen mußten wir uns entscheiden: Abzweigen zum Gipfel und wieder zurück zur Scharte oder Überquerung fortsetzen. Für den Nachmittag waren mögliche Gewitter gemeldet worden. Ich entschied die Überquerung fortzusetzen und den Gipfel auszulassen auch wenn es sehr schade war. Der Gipfelanstieg würde uns nochmal 1,5 Stunden kosten. Außerdem hatten wir mit Video-und Fotopausen einiges an Zeit verloren und waren mit dem geplanten Ablauf hinterher. Inzwischen waren auch mehr Klettersteiggeher unterwegs und es gab ab und zu einen Stau an markanten Stellen. Wir begannen mit dem steilen Abstieg zu dem alten Militärstollen der ca.600m lang ist und den Berg durchquert.
Im alten Kriegsstollen ein beklemmendes Gefühl.Nicht auszudenken was die Soldaten damals im 1.Weltkrieg hier im Gebirge alles erdulden mußten. Ich wollte so schnell wie möglich hier wieder raus.
Gegen 13 Uhr 30 erreichten wir unser Ziel, die Drei Zinnen-Hütte. Für mich waren sie alle Helden an dem Tag. Meine Tochter weil sie zum ersten Mal im Klettersteig war und sich tapfer geschlagen hatte. Der "Große" weil er wie immer souverän im Berg unterwegs war und jedem half. Der "Kleine" unerschrocken, ohne müde zu werden und mit viel Spaß bei der Tour. Der Opa war froh das alle gesund am anderen Ende vom Berg angekommen sind. Übrigens, das Gewitter blieb aus. Aber hinterher ist man sowieso gescheiter. Auch ohne Gipfelkreuz war es eine schöne und erlebnisreiche Bergtour!
Anschließend ging es von der Drei Zinnen-Hütte am Paternkofel entlang über den Normalweg in 2 Stunden zurück zum Parkplatz.
Am Rückweg ins Hotel hielten wir noch in Innichen um in einem Restaurant unsere Energiespeicher wieder aufzufüllen mit Schnitzel,Spaghetti,Steaks und Rieseneisbecher. Um 18 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel. Endlich Duschen und die Füße hochlegen...

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