Der Kreis schließt sich.

Veröffentlicht am 2. September 2025 um 09:07

26.8.25: Bei den Planungen mit meinen Enkeln zu unserer Bergtour kam der Spruch vom 15 jährigen: Opa können wir was "Gefährliches" machen? Mit "Gefährliches" meinte er nichts gefährliches sondern eine etwas anspruchsvollere Tour. Nicht so eine 08/15 Tour wie auf den Bärenkopf 1991m oder das Ebner Joch  1957m welche er schon mit 6 Jahren gemacht hatte. Mir fiel in der Nähe nur die Mondscheinspitze und das Sonnjoch ein. Auf dem  Sonnjoch war ich vor 3 Jahren mit Marcel meinem Kletterkumpel. Die Mondscheinspitze hatte ich schon länger nicht mehr gemacht. 2014 mit Bekannten und 2015 ganz alleine. Auf der Tour gab es einige Kletterstellen und ausgesetzte Pfade. Außerdem war die Bergtour an der Nordwand entlang sehr steil. Mit anschließendem Aufstieg zum Plumsjoch auch eine sehr lange Tour. Mit dabei  waren dann Marcel der zufällig auch da war für den Karwendelmarsch in einigen Tagen, meine beiden Enkel und ich. Da wir alle nicht zum ersten Mal am Berg waren und zusammen schon so einige Bergtouren gemacht hatten sah ich für die Tour keine Schwierigkeiten. Meine Enkel waren das ganze Jahr sportlich unterwegs mit guter Kondition. Marcel kannte ich sowieso nur als "Maschine" am Berg. Meine Vermutung, die einzige Schwachstelle in der Truppe war ich mit meinen 72 Jahren. So war es dann auch.  

Das Video zur Bergtour

Schon beim Aufstieg über die Forststraße zum Schleimssattel konnte ich das Tempo der jungen Burschen nicht mithalten. Eigentlich wollte ich es nicht wahrhaben aber je länger die Tour an diesem Tag dauerte mußte ich erkennen,  meine Zeit für längere Touren war vorbei. Nicht nur das, ich wollte nicht das der Rest der Truppe in Zukunft auf mich wartete. Ich selbst war früher immer recht ungehalten wenn ich auf andere warten mußte. Was natürlich total falsch war. Heute verstehe ich auch meine Frau die schon länger zu mir sagte: Laß doch endlich mal deine Klettersteige und Bergtouren sein. Jedesmal wenn ein Rettungshubschrauber fliegt und du unterwegs bist habe ich ein ungutes Gefühl. 

Nun man ist ja der Meinung es passiert einem selbst nichts. Dem ist allerdings nicht so. Zumindest gab es bei meinen unzähligen Touren so manche "haarigen" Situationen welche man am besten hinterher gedanklich wieder schnell verdrängt hatte. Daheim wurde sowieso nichts davon erzählt. Wenn ich mir heute alte Videoclips anschaue bin ich ab und zu erstaunt wie mutig man in jungen Jahren war oder besser gesagt wie leichtsinnig. Aber wieder zurück zur Tour, leichtsinnig waren wir nicht. Ich war mehr verwundert wie selbstbewußt inzwischen der jüngere von meinen Enkel am Fels nach oben kletterte. Kein Angst vor nichts. Was dafür mir Angst machte, das er sich eventuell überschätzte. Ein Satz von ihm den ich oft hörte: Opa ich kann das. Da wäre noch der ältere Enkel, umsichtig und hilfsbereit am Berg wie sonst auch. So wie ich früher auf ihn aufgepasst hatte passt er heute auf seinen Opa auf. Ein schönes Gefühl. Also was konnte schon passieren. Auch wenn die Meinung daheim von meiner Frau und Tochter anders ausfiel. Wir hatten auf jeden Fall einen  schönen Tag obwohl die Tour 8h gedauert hatte so die Meinung von meinen Enkeln und Marcel. Anstrengend war er nur für mich. Mein Fazit welches ich auch meinen Enkeln mitteilte: Ich werde in Zukunft etwas kürzer treten was solche lange Bergtouren betrifft. Wir werden noch vieles zusammen machen aber etwas gemäßigt. Für den Herbst ist auch schon einiges geplant an Radtouren wie die Sellarunde und noch einmal das Stilfser Joch. Für den Winter dann wie immer Skifahren und eine längere  Schneeschuhtour mit Hüttenübernachtung. Ein besonderer Wunsch von dem kleineren der Enkel. Ich hoffe wir werden noch lange ein Team sein. Freue mich darauf!


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