Das Bild von unserem verstorbenen "Jacky" hängt über meinem Schreibtisch. Manche Menschen die selber noch keinen Hund oder anderes Tier im Haus gehalten haben werden es nicht verstehen. Als wir ihn damals geholt haben war er knapp 7 Wochen alt und passte in einen meiner Hausschuhe die er später in Hundert Stücke zerpflückte. Zu anfangs sah er aus wie ein Wollpoppel das ihn nicht daran hinderte alles kaputt zu machen. Wir machten uns damals wirklich Gedanken ihn wieder zurückzugeben. Aber mit den entsprechenden Erziehungsmaßnahmen hat sich dann alles mit der Zeit gebessert. Wir waren zu der Zeit beruflich viel auf Messen unterwegs und für uns war klar den kleinen Kerl überall mitzunehmen zumal er inzwischen aufs Wort gehorchte. Auf den Messen war er der absolute Star wenn er mit seinem Ball in derSchnauze durch die Hallen lief. Nach einiger Zeit war er bei den meisten Ausstellern bekannt und jeder hat natürlich mit ihm gespielt. Als wir dann mit dem Messegeschäft aufgehört haben war Tobbi dann schon 10 Jahre alt.
Wir waren jetzt mehr daheim und wir genossen es mit ihm stundenlange Spaziergänge mit ihm zu machen. Auch zum Bergsteigen nahmen wir ihn mit.Wenn die Felsstufen zu hoch für ihn waren kam er kurzerhand in den Rucksack und wurde ein Stück weit getragen. Er war ein lieber und treuer Kerl. Wenn ich auf dem Heimweg von einem Termin war freute ich mich richtig auf die Begrüßung von ihm. Dabei sprang er mir vor Freude bis fast zur Brust. In der ersten Stunde danach wich er dann nicht von meiner Seite obwohl er mehr auf meine Frau fixiert war. Wie wenn er damit zeigen wollte, jetzt bist erstmal Du dran. Unsere gemeinsamen Nickerchen waren legendär. Wer dabei mehr geschnarcht hat der Hund oder ich war schwer festzustellen.
Einen besseren Spielgefährten für unsere Enkelkinder gab es nicht. Auf Schritt und Tritt lief er hinter ihnen her, legte sich neben die Kinder oder den Ball vor sie hin. Immer bereit zum Spielen. Dabei hatte er richtig Geduld obwohl die Kinder ihn manchmal nicht gerade sanft behandelten. Da wird auch an seinen Ohren gezogen oder an der Schnauze gepackt. Aber anscheinend hat ihm das nichts ausgemacht weil er nicht von ihrer Seite gewichen ist. Am liebsten war es ihm wenn alle da waren. Da hat er sich meistens dazwischen gelegt und selig geschlafen. Auch bei der Nachbarschaft ist er ein und aus gegangen. Keiner war ihm böse wenn er mal kurz durchs Haus lief. Betteln konnte er auch sehr gut. Wenn er was wollte setzte er sich auf sein Hinterteil machte wie ein Erdmännchen und schaute einem mit seinen Unschulds-Augen an. Das hat dann meistens gewirkt.
Als er dann etwas mehr als 13 Jahre alt war kam dieser ominöse Abend. Wie immer bin ich gegen 22 Uhr nochmals mit ihm Gassi gegangen. Dabei rannte er meistens gleich los sobald ich die Tür öffnete auf die Wiese gegenüber. Nur diesmal war es etwas anders. Er rannte auf die Wiese und fiel plötzlich um. Zuerst dachte ich er hätte in ein Mauseloch getreten. Als er sich wieder aufrappelte ging ich zu ihm und trug ihn ins Haus.Am nächsten Tag gingen wir zum Tierarzt. Dieser stellte eine Herzschwäche fest die man aber mit Medikamente angeblich behandeln konnte. Einige Wochen später hatte sich dann Wasser im Bauchraum angesammelt.Trotz Wassertabletten wurde es nicht besser. Wir konnten es nicht mit ansehen wie er mit seinem dicken Bauch nur noch mühsam gehen konnte. Man sah ihm an das er starke Schmerzen hatte. Ich habe ihn dann zum Gassi gehen getragen. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt haben wir uns dann entschlossen ihn von seinem Leiden zu erlösen. Es waren wunderschöne Jahre mit ihm und wir vermissen ihn noch heute...nein, einen "neuen" Hund gab es nicht. Wir wollten so etwas nicht nochmal irgendwann mitmachen..
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